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„Es wird alles auf null gesetzt“ – Edwin Bogdan aus Kaufungen hat einen Abischnitt von 0,7 und berichtet nun von seinen Erfahrungen an der Uni

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KASSEL. Eine Geschichte, die viele Leser im vergangenen Jahr interessiert hat, ist die von Edwin Bogdan. Der 19-Jährige aus Kaufungen hat im Sommer sein Abitur in Kassel gemacht – als einer der besten. Er sagte damals, er lernt nur, solange es Spaß macht. Und: dass ihm das Schulleben fehlen wird. Wir haben ein halbes Jahr später nochmal nachgefragt.

 

Sie haben am Friedrichsgymnasium im Juni mit einem Schnitt von 0,7 Ihr Abitur bestanden. Was machen Sie jetzt?

EDWIN BOGDAN: Ich mache jetzt ein Gymnasial-Lehramtsstudium mit Latein und Chemie in Göttingen. Die Fächer waren auch meine Leistungskurse an der Schule, und sie lagen mir.

Wie schauen Sie nach den ersten Monaten an der Uni auf Ihre Abizeit und Ihre Schulzeit zurück? Ist das für Sie jetzt alles Kinderkram?

BOGDAN: Nein, nicht generell. Ich habe meine ersten Prüfungen Anfang Februar und sichte jetzt schon mal den Lernstoff. Uni ist ja was Neues. In der Schule konnte man besser kalkulieren, was die Schwierigkeit von Klausuren betrifft. Latein erscheint noch gut machbar, das erhöhte Niveau bin ich vom Leistungskurs aus der Schule gewöhnt. In Chemie hat der Matheanteil eine andere Schwierigkeit.

Wie hat sich Ihr Leben seit dem Abi verändert?

BOGDAN: Es ist eine neue Umgebung und eine Herausforderung, ins Studium einzusteigen und sich selbst zu organisieren: Eine Wohnung finden, neue soziale Kontakte knüpfen. Aber das hat bei mir gut geklappt. Das Gefühl, an der Uni fremd zu sein, ist verflogen. Ich bin trotzdem noch gern in Kassel.

Was vermissen Sie aus Ihrer Schulzeit?

BOGDAN: Das Familiäre. Wir waren ungefähr 800 Schüler, eine relativ kleine Schule. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis war direkter, alles war einem bekannt. Die Hochschule ist doch etwas größer.

Was sagen Ihre Kommilitonen zu Ihrem Notenschnitt? Oder ist das kein Thema mehr?

BOGDAN: Das war kein großes Thema. Kennenlernen sollte außerhalb von Noten geschehen. Ich denke da nicht drüber nach.

Ist der Leistungsdruck mit einem guten Abi-Schnitt höher?

BOGDAN: Eine gewisse Erwartungshaltung ist da. Mit dem Uni-Start wird wieder alles auf null gesetzt. Da hilft es nicht, sich auf einem Notenschnittauszuruhen, da muss man dran bleiben. Aber man muss auch Realist sein, es ist ja alles neu. Auch eine nicht geschaffte Prüfung ist kein Weltuntergang.

Sie lernen nur, solange es Spaß macht, haben Sie uns im Juni verraten. Wie ist das jetzt?

BOGDAN: Ich würde schon sagen, dass das noch so ist. Aber manchmal würde auch ich lieber andere Dinge machen. Wenn die ersten Prüfungen im Februar durch sind, weiß ich, wo der Wind lang weht, deshalb fange ich jetzt an.

Sie wollen Lehrer werden. Was raten Sie Schülern?

BOGDAN: Der Spruch wirkt zwar abgedroschen, aber: Freut euch, solange ihr an der Schule seid. An der Uni kommt die Situation, in der man merkt: An der Schule war es doch ganz schön. Und aufs Abi bezogen: Für diejenigen, die studieren wollen, ist das Abi eine gute Vorbereitung für das Lernpensum an der Uni.

Können Sie sich vorstellen, als Lehrer an Ihre alte Schule, dem Friedrichsgymnasium, zurückzugehen?

BOGDAN: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Ich hab mich dort schon immer sehr wohlgefühlt. Die Schule hat mich geprägt.

 

Zur Person

EDWIN BOGDAN kommt aus Kaufungen. Der 19-Jährige wurde in Erlangen geboren und ist in Bamberg und Kaufungen aufgewachsen. In Kassel besuchte er das Friedrichsgymnasium, wo er mit einem Schnitt von 0,7 im Juni 2017 sein Abitur machte. Zum Wintersemester ist er nach Göttingen gezogen. Er studiert dort Chemie und Latein auf Lehramt. Als Ausgleich tanzt Edwin Bogdan gern Standardtänze.

 

Quelle: HNA vom 09.01.2018, Autorin: Valerie Schaub

 

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