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FG-Schüler engagieren sich für ein Sozialprojekt für Jugendliche in Afrika

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Gerade saßen sie noch in den Abiturprüfungen, jetzt packen sie ihre Koffer und verlassen Kassel: Viele junge Menschen entscheiden sich, nach dem Schulabschluss die Welt kennenzulernen und zu reisen. So auch Raphael Weiß, der sein Abitur auf dem Friedrichsgymnasium (FG) gemacht hat. „Ursprünglich wollte ich eine Fahrradtour durch mehrere Länder machen“, sagt der 18-jährige Seine Pläne änderten sich, als er Klara Giesler kennenlernte. Sie erzählte ihm von ihren Erfahrungen als Freiwillige in Uganda. Die heute 23-Jährige besuchte das afrikanische Land erstmals nach dem Abitur – ebenfalls am Kasseler FG – im Jahr 2013. Sie arbeitete als Freiwillige für ein Jahr in einem ugandischen Kinderheim. „Zunächst war es ein Kulturschock“, erzählt sie. Wer noch nie in Afrika war, denke zuerst an Wellblechdächer und Armut, sagt Klara, aber vor Ort vergingen alle Vorurteile. Bald schloss sie Uganda ins Herz. Der Abschied fiel ihr schwer. Fünf Jahre sind seitdem vergangen. Nach dem Abi habe sie zwischen dem Studium der Medizin und dem Lehramt geschwankt. Erst nach Uganda wusste sie, wo ihre Stärken liegen. Sie begann mit dem Studium Internationale Beziehungen an der Uni Erfurt. Die Semesterferien verbringt sie in Uganda. Dort engagiert sie sich nach wie vor und hat ein eigenes Sozialprojekt mit auf den Weg gebracht. Es klinge ungewöhnlich, sagt sie, aber: „Uganda hat viel Potenzial, gerade weil es an Vielem fehlt und die Bevölkerung sehr jung ist.“ Um dieses Potenzial gehe es in ihrem Projekt: 2014 begleitete sie die Gründung der „Social Innovation Academy“ (Sina), nahe der ugandischen Hauptstadt Kampala, mit. Seit März 2018 ist sie im Vorstand der NGO (Nichtregierungsorganisation). Ziel ist es, junge Menschen aus sozial schwierigen Verhältnissen dabei zu unterstützen, nach dem Schulabschluss eigene Sozialunternehmen zu gründen. In den letzten vier Jahren brachte Sina mehr als 15 solcher Unternehmen hervor. Diese schafften ihrerseits Arbeitsplätze. „Wir möchten den jungen Menschen zeigen, dass sie auch ohne Studium arbeiten können“, erklärt Giesler. Denn für ugandische Verhältnisse sei ein Studium oft unbezahlbar und garantiere nach dem Abschluss keine Berufsperspektive. Ähnlich wie die Jugendlichen von Sina steht auch Raphael Weiß vor großen Entscheidungen. Er möchte studieren, nur über das Fach sei er sich noch im Unklaren. Diese Entscheidung stellt er erst einmal hinten an, weil er ab September über den „Verein für internationalen und interkulturellen Austausch“ für ein Jahr in Gieslers NGO arbeiten wird. Begeistert von den Erzählungen seiner Vorgängerin Klara, kann der 18-jährige Raphael Weiß kaum erwarten, dass es auch für ihn losgeht. Dass Raphael für Sina arbeiten wird, freut Klara. Im Frühjahr werden sie sich wiedersehen: in Uganda. Ihr Ziel sei nicht, „die Welt zu verbessern, was Freiwilligen oft spöttisch nachgesagt wird“, sagt Klara Giesler. Und Raphael Weiß ergänzt: „Ich möchte auch etwas für mich mitnehmen und freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Uganda: Jüngste Bevölkerung der Welt Hintergrund Die Republik Uganda ist ein Binnenstaat in Ostafrika. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei 15,5 Jahren. Etwa die Hälfte der geschätzt 37 Millionen dort lebenden Menschen sind unter fünfzehn Jahren, was die Bevölkerung Ugandas im Durchschnitt zur jüngsten der Welt macht. Die Nichtregierungsorganisation (NGO) „Social Innovation Academy“ (Sina) unterstützt junge Menschen aus sozial schwierigen Verhältnissen dabei, nach dem Schulabschluss eigene Sozialunternehmen zu gründen. Die neugegründeten Start-ups sollen sich lokalen Problemen widmen. Damit nimmt Sina die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die derzeit auf 83 Prozent angestiegen ist, in Angriff. Bei Fragen und für weitere Informationen Mail an: Raphael. weiss2000@gmx.de

Quelle: HNA vom 31.07.2018, Text und Bild von Maria Sverdlov

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