Berichte

Die Berge weinen – Podiumsdiskussion mit Saúl Luciano Liuya

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Bewegend und informativ zugleich geriet eine Podiumsdiskussion anlässlich der Verleihung des Kasseler Bürgerpreises Glas der Vernunft, zu der ausgewählte Oberstufen-SchülerInnen im Rahmen der Begabtenförderung eingeladen waren. Neben VertreterInnen anderer Schulen nahmen auch drei Schülerinnen der E-Phase des FG an dieser Veranstaltung des Kasseler Jugendsymposions teil.

Der Preis, der aufklärerisches Handeln und Denken würdigt, geht in diesem Jahr an Saúl Luciano Liuya, einen peruanischen Bergführer und Landwirt. Warum? Der Ort, in dem der Saúl lebt, ist konkret bedroht durch das Wasser eines schmelzendes Gletschers. Nur ein Staudamm kann die Katastrophe verhindern. Mit Hilfe seiner deutschen Anwältin Roda Verheyen versucht er nun gerichtlich, die entstehenden Kosten von einem Verursacher des auch in Peru spürbaren Klimawandels zu erhalten. Im aktuellen Verfahren geht es dabei um den Energieversorger RWE, der rechnerisch ca. 0,5% der CO2-Emissionen verantwortet.

Diskutiert wurden bei der Diskussion mit den Saúl und seiner Anwältin Roda Verheyen dabei verschiedene juristische und politische Fragen: Warum gerade RWE? Wie schätzt man die Chancen auf Erfolg ein? Warum verklagt man keine Staaten? Wenn Unternehmen verantwortlich gemacht werden können, warum dann nicht auch einzelne Autofahrer? Wieso ist überhaupt der juristische Weg nötig, warum wird der politische Wille nicht durch die Politik umgesetzt. Was wären die Konsequenzen eines Erfolgs der Klage? Welche Unterstützung gibt der peruanische Staat?

Saúl und seine Anwältin konnten auf diese Impulse hin tiefe Einblicke in politische und rechtliche Herausforderungen geben, die sicher alle Teilnehmer noch weiter beschäftigen werden.

Die beeindruckendsten Äußerungen betrafen allerdings nicht rechtliche und politische Fragen. Als Saúl nach der Motivation seines Handelns gefragt wurde, verdeutlichte er die Bedeutung der Natur für ihn und seine Welt: „Der Berg ist alles.“ Wenn der Gletscher wegen der großen Hitze schmilzt, dann sage man in seiner Heimat, dass die Berge weinen.

Diese zutiefst menschliche Wahrnehmung des Klimawandels mahnt sicherlich eindringlicher als alle wissenschaftlichen Deutungen mit ihrem abstrakten Zahlenwerten.

DIS

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